Spieltag 3: GREMbots
Was ist die Spieltagsaufgabe? Welche Ziele möchtet ihr erreichen und verfolgen?
Zunächst habe ich mir die Persona angeschaut und ihre wesentlichen Wünsche auf drei Kernaspekte reduziert: Gaming-Angebote, Möglichkeiten zum Theaterspielen und ein MakerSpace. Um die zweite Etage jedoch sinnvoll zu gestalten, musste ich auch die Bedürfnisse künftiger Personas berücksichtigen, damit für alle Angebote ausreichend Platz vorhanden ist. Bereits in der letzten Runde hatte ich Ideen zu möglichen Veranstaltungen im Bürgerzentrum, die ich nun konkretisiert, gebündelt und ausgearbeitet habe. Veranstaltungen sind ein essenzieller Bestandteil eines Bürgerzentrums, was ich bereits in unserem Jugendzentrum im Ort erleben konnte.
Neben den vorgegebenen Aufgaben wollte ich weiterhin mein Ziel verfolgen, die 17 Ziele der UN sowie das Prinzip der Donut Economy zu berücksichtigen. Daher habe ich diese Konzepte immer wieder in die Planung einfließen lassen und Ideen entwickelt, um sie sinnvoll einzubinden.
Wie habt ihr eure Ziele umgesetzt? Beschreibt eure Idee und Vorgehensweise.
Basierend auf den gesammelten Informationen zu den Personas begann ich mit einer groben Skizze der zweiten Etage. Der Entschluss, ein weiteres Gebäude als eine Art Kulturzentrum zu errichten, stand bereits in der letzten Runde fest, sodass ich auf meiner Grundplatte neben dem Weg entsprechenden Platz freigelassen habe. Die detaillierte Gestaltung des Innenraums erfolgte jedoch erst jetzt. Nachdem ich mit beiden Grundrissen zufrieden war, entstanden beide Modell erneut in Fusion 360, um sie anschließend mit dem Lasercuter auszuschneiden.
Für das Theatergebäude diente das Kulturzentrum direkt neben unserer Schule als gute Orientierung. Neben verschiedenen Veranstaltungen nutzen auch unser Gymnasium und die benachbarte Gesamtschule die Räumlichkeiten. Durch die Auslagerung aus dem Hauptgebäude des Bürgerzentrums entstehen neue Möglichkeiten für Veranstaltungen, wodurch sich ein kleiner Campus bildet, statt nur ein monotones Einzelgebäude.
Beim MakerLab orientierte ich mich an dem Angebot unseres Jugendzentrums, das neben mehreren 3D-Druckern auch einen Lasercutter, Lötstationen, Plotter und weiteres Material zur kreativen Arbeit bereitstellt. Auch das FabLab der Hochschule Rhein-Waal, mit der ich kooperiere, diente als Inspiration. Besonders gefällt mir dort die Aufteilung mit dem Technikum im unteren Bereich und dem MakerSpace im oberen Teil.
Den Gaming-Raum habe ich bewusst im Inneren der Etage platziert, da große Lichteinflüsse beim Gaming eher stören als hilfreich sind. Zudem erzeugen Gaming-Räume durch die verwendete Technik viel Wärmeenergie, die so zum Heizen der Etage beitragen kann. Dies trägt zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen bei.
Die Digitalisierung stellt nicht nur die Allgemeinheit, sondern auch ein Bürgerzentrum vor Herausforderungen. Nach langer Überlegung habe ich Teile einer App mithilfe eines Wireframes und Mock-ups ausgearbeitet. Allerdings darf man nicht vergessen, dass nicht alle Personengruppen in der Lage sind, solche Technologien zu nutzen. Um dem 10. UN-Ziel “Weniger Ungleichheiten” entgegenzuwirken, gibt es in der App eine Schaltfläche für vereinfachte Sprache. Dies verbessert die Benutzerfreundlichkeit und erleichtert den Zugang zu Informationen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Lernschwierigkeiten oder geringeren Sprachkenntnissen.
Ein weiteres Konzept wurde durch ein Objekt vor unserer Schule inspiriert: Ein Schwimmcontainer für Baby- und Kinderschwimmkurse. Die begrenzte Teilnehmerzahl sorgt für eine optimale Lernumgebung und individuelle Förderung. Auch Aquafitness-Kurse für Erwachsene sind dort möglich. Bestärkt wurde ich in der Umsetzung dieser Idee durch das Gespräch mit einer Lehrerin, die Anfang des letzten Jahres Mutter wurde und mir erzählte, wie schwer es ist, einen Babyschwimmkurs zu finden. Dies erinnerte mich an eine der Personas, aus der vorherigen Runde und deren Wunsch nach Angeboten für (frischgebackene) Eltern.
Das Beratungskonzept habe ich in die Bereiche psychologische Betreuung, Elternberatung und sonstige Anliegen aufgeteilt. In Deutschland gibt es einen akuten Mangel an Therapieplätzen und Hebammen zur Betreuung junger Eltern. Hier könnte so entweder an externe Stellen weitervermittelt oder direkt durch kompetente Berater vor Ort geholfen werden.
Abschließend habe ich mir Gedanken gemacht, wie ein Newsletter mit den neuesten Informationen rund um das Bürgerzentrum aufgebaut sein könnte, und diesen visualisiert. Der Flyer ist in der Schriftart OpenDyslexic verfasst, die speziell für Legastheniker entwickelt wurde. Sie erleichtert durch ihren verdickten unteren Teil der Buchstaben die Orientierung und bietet eine klarere Struktur. Auch das knüpft an das 10. Ziel an Ungleichheiten zu bekämpfen.
Da nicht alle Personen eine App nutzen können, sei es aufgrund mangelnder technischer Kenntnisse oder fehlender digitaler Endgeräte, werden sowohl das Infoblatt als auch aktuelle Veranstaltungshinweise im Eingangsbereich des Bürgerzentrums ausgehängt.
Neben den Aufgaben aus dieser Runde ergänzte ich für die erste und zweite Etage noch Licht mithilfe einer solar beriebenen Lichterkette. Auch das Theatergebäude wird mit Hilfe von Solarlicht ausgeleuchtet. Der Außenbereich wurde durch weitere Dekoration und Spielgeräte für Kinder erweitert.










Auf welche Herausforderungen seid ihr bei der Arbeit gestoßen?
Mein größter Gegner war erneut ein alter Bekannter: die nicht haftende Farbe an meinem Modell. Nach der letzten Runde entschieden wir, zuerst einen Primer zu verwenden, bevor die eigentliche Sprühfarbe aufgetragen wird. Trotz verlängerter Trocknungszeiten zwischen den Schichten misslang es erneut. Bereits der Primer zog sich nach dem Auftragen fleckig zurück. Es waren mehrere Schichten notwendig, bevor eine normale Farbschicht aufgetragen werden konnte. Trotz aller Bemühungen wurde die Fläche nicht makellos, und bei genauem Hinsehen sind Unreinheiten zu erkennen. Insgesamt verbrauchte die zweite Etage zusammen mit dem Theatergebäude 7,5 Dosen Farbe und Primer – unverhältnismäßig viel für diese Fläche. Die Ursache bleibt weiterhin unklar.
Auch stolperte ich über meinen eigenen Anspruch für die Technische Aufgabe. Während ich gerne einen interaktiven Prototyp präsentiert hätte, erwies sich dies als schwieriger als erwartet. Da ich bisher keine Erfahrung in diesem Bereich hatte, musste ich mich erst einarbeiten und umfassend mit dem Thema befassen. Zudem gibt es kaum frei verfügbare, kostenlose Programme oder Websites, die eine einfache Umsetzung ermöglichen.
Fazit und Zusammenfassung
Insgesamt war es eine gelungene Runde, auch wenn ich gelegentlich mit meinen eigenen Ansprüchen gehadert habe. Durch umfangreiche Recherchen und vielfältigen Austausch habe ich wertvolle Erkenntnisse gewonnen und mir viel Wissen angeeignet, das sich jedoch nicht immer in dem Maße umsetzen ließ, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem wurden alle Bedürfnisse der Personas berücksichtigt, alle Räumlichkeiten fertiggestellt und die digitale Aufgabe gelöst.
Link zum Video gibt es hier.
Flyer als PDF gibt es hier.
Blogbeitrag (inklusive Quellen) als PDF gibt es hier.