Spieltag 4: GREMbots

Welche Ziele sollen erreicht und verfolgt werden? Wie in den vorherigen Runden standen zunächst die drei Personas im Mittelpunkt. Carlos wünscht sich Platz, um seiner Leidenschaft für das Kochen nachzugehen. Shila wollte gerne Raum, um Gemüse und weitere Dinge anzubauen, und auch Lenya sollte mit ihrer Technik-Liebe nicht zu kurz kommen. Durch den geforderten technischen Aspekt beim Anbau der Lebensmittel erhielt die Aufgabenstellung einen zusätzlichen Reiz. Neben der bekannten Aufgabenstellung wollte ich auch den Aspekt einer Jurybewertung genauer betrachten – die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Meine beiden Konzepte, die 17 Ziele der UN und das Prinzip der Donut Economy, sollten jedoch ebenfalls nicht zu kurz kommen.

Da ich bereits seit Bekanntgabe aller Personas einen guten Überblick über die Raum- und Flächenverteilung hatte, ging es nun „nur noch“ darum, die entsprechenden Räume oder Flächen zu gestalten. Die Küche für Carlos zog ins Erdgeschoss, und das Gewächshaus fand auf der erlaubten 0,25 m²-Erweiterung seinen Platz. Auch wenn für Lenya kein weiterer Raum hinzukam, bekam das MakerLab ein kleines Makeover. So wurden zusätzliche Gerätschaften und Arbeitsflächen ergänzt, sodass dort mehr Möglichkeiten bestehen, sich technisch und kreativ auszutoben.

Da nun alle bisher bekannten Personas im Bürgerzentrum ihren Platz gefunden haben, soll es auch Raum zum Feiern geben! Dieser wurde in Form einer Dachterrasse geschaffen und festlich gestaltet. So wird der obere Bereich nicht nur für verschiedene Solarelemente genutzt, sondern kann auch anderweitig verwendet werden. Zudem besprühte ich die Dachplatte und den Aufsatz für den Fahrstuhl. Im Gegensatz zu meinen letzten, oft missglückten Sprühversuchen verlief dieses Mal alles problemlos. Der Primer haftete auf Anhieb, und mit zwei dünnen Lackschichten war das Ergebnis zu meiner Zufriedenheit. Das Dach des Aufzuggehäuses färbte ich in demselben Blauton wie den Schwimmcontainer, damit es nicht zu trist wirkt. Warum die letzten Sprühversuche mit vielen Problemen einhergingen und dieses Mal alles reibungslos funktionierte, bleibt ein Rätsel. Die Arbeitsschritte blieben gleich, und auch die äußeren Bedingungen änderten sich nicht wesentlich.

Obwohl mir Vertical Farming bereits ein Begriff war und ein Modell im FabLab der HSRW steht, entschied ich mich für ein reguläres Gewächshaus. Als Grundlage verwendete ich eine Brotdose, da ich etwas haben wollte, das leicht zu öffnen und zu verschließen ist. Des Weiteren wollte ich mich grob an die Höhe einer Etage halten, um den Maßstab nicht vollständig aus den Augen zu verlieren und das Modell optisch stimmig zu gestalten. Die Oberseite der Dose dekorierte ich – genau wie die Vorderseite des Theaters – mit Trockenblumen aus einem alten Blumenkranz.

Um das Gewächshaus smart zu gestalten, griff ich auf einen Arduino zurück, der sich um die Bewässerung kümmern sollte. Mithilfe einer kleinen Pumpe und eines Feuchtigkeitssensors wird nun ab einem Wert von 500 Wasser angezogen und über den im Deckel verklebten Schlauch mit Löchern an die kleinen Pflanzen verteilt. In meinem Gewächshaus gedeihen derzeit mehrere Pflanzen: ein Blumenmix, Kresse, Salat und Minze. Während die meisten Pflanzen bereits gutes Wachstum zeigen, lässt die Minze noch auf sich warten.

Mit dem Anbau von Pflanzen und Carlos als Persona wird auch das zweite Ziel der 17 UN-Ziele aufgegriffen. Dieses zielt darauf ab, Hunger und Mangelernährung weltweit zu beenden, nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und Ernährungssicherheit für alle Menschen zu gewährleisten. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist zudem die Grundlage für eine stabile Gesundheit (3. Ziel der UN) und trägt zur Verringerung von Gesundheitsrisiken bei. Auch im Prinzip der Donut Economy spielt Nahrung eine entscheidende Rolle. Sie ist, zusammen mit Gesundheit, eines der zentralen Elemente des inneren Kreises. Verlässt man die angestrebte Mitte des Donuts, die einen sicheren und gerechten Raum für Menschen darstellt, kann es zu Defiziten kommen.

Kurz vor Ende des Spieltages kam mir eine weitere Konzeptidee, die das Technik-Herz von Lenya höher schlagen lassen dürfte: ein Pepper-Roboter, der durch das Bürgerzentrum fährt und für einfache Anliegen der Besucher zuständig ist. Ein kleines Modell, der NAO, befindet sich bereits an unserer Schule. Da ich über die letzten Jahre hinweg mehrfach die Möglichkeit hatte, mit ihm zu arbeiten und ihn auch am Tag der offenen Tür unserer Schule eingesetzt habe, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass diese Roboter schnell Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Besucher begeistern. Pepper als größeres Modell ist mir ebenfalls vertraut, da ich mich in der Vergangenheit öfter mit ihm beschäftigt habe. Auch sein niedliches Aussehen trägt dazu bei, dass der Uncanny-Valley-Effekt ausbleibt und er für Menschen interessant bleibt, anstatt abzuschrecken. Während der Pepper-Roboter häufig in der Hotelbranche oder in Einkaufsläden eingesetzt wird, könnte er im Bürgerzentrum dazu dienen, einfache Fragen zu beantworten – beispielsweise zu den nächsten Veranstaltungen, freien Beratungsterminen oder zur Anzeige des aktuellen Newsletters.

Neben den Hauptaufgaben kamen noch weitere kleine Details im Bürgerzentrum hinzu, die nicht explizit mit diesem Spieltag verknüpft sind. So wurden die Toilettenräume mit kleinen Handtüchern ausgestattet, und die Wanddekoration wurde in mehreren Räumen erweitert.

Eine Schwierigkeit bestand darin, dass mein fester Ansprechpartner an der Hochschule Rhein-Waal in der zweiten Hälfte des Spieltages aufgrund beruflicher und privater Termine nicht zur Verfügung stand. Da dies jedoch bereits länger bekannt war, kümmerten wir uns zu Beginn des Spieltages um die wichtigsten Dinge und konnten diese rechtzeitig abschließen. Bei kleineren Problemen in der zweiten Hälfte konnte ich mich jedoch an andere Mitarbeiter des FabLab wenden, sodass sich auch diese Zeit gut überbrücken ließ. Im Nachhinein hätte ich gerne das Wachstum der einzelnen Pflanzen besser dokumentiert – beispielsweise durch Fotos oder ähnliche Aufzeichnungen. Zwar sind das Pflanzenwachstum und der Bauprozess des Gewächshauses sichtbar, doch der Fortschritt der Pflanzen selbst ist nicht ausreichend dokumentiert.

Alles in allem war es ein angenehmer Spieltag, der in Anbetracht der Zeit weniger stressig verlief als erwartet. Trotz der letzten Vorabiklausur, eines krankheitsbedingten Ausfalls und eines langen Karnevalswochenendes konnte ich die Aufgaben ohne Hektik bewältigen. Auch für den letzten Spieltag, der mit dem Finale abschließt, schweben bereits Ideen in meinem Kopf, die ich bald umsetzen möchte. Zudem gibt es am Modell noch einige Bereiche, die ich für den finalen Spieltag aufgehoben habe.

Ein kleines Video zu dem Spieltag ist unter folgendem Link zu finden: https://www.dropbox.com/scl/fi/wgnjxulgwvxf2ijlb6u97/Video-Spieltag-4-GREMbots.mp4?rlkey=6vte8a122dpmzz81gqy3lnt57&st=ihugswwa&dl=0